Der Bau der Zahnradbahn
Auf dieser Route folgt ihr den Spuren der Erbauer den Zahnradbahn. Der Bau der Zahnradbahn von Garmisch bis zum Schneefernerhaus oberhalb des Zugspitzplatt in nur zwei Jahren, von 1928 bis 1930, war eine logistische und technische Meisterleistung. Nach der Eröffnung der Tiroler Zugspitzbahn befürchtete man ein Abwandern von Touristen auf die österreichische Seite der Zugspitze, zudem war klar das mit den alle 10 Jahre stattfindenden Passionsspielen von Oberammergau zehntausende Touristen in die Region strömen würden.
Vom Tag der Konzessionserteilung bis zu Eröffnung blieben damit nur 2 Jahre Zeit. Die Bauleitung unte Direktor Weber richtete das Baulager Riffelriss an der heutigen Station ein und begann an drei Stellen gleichzeitig mit den Tunnelarbeiten. Zum Erreichen der Tunnelfenster richteten die Arbeiter, allesamt bergerfahrene Einheimische, wilde versicherte Steige. Am Tunnelfenster 4, auf eurem Weg, wurde eine Unterkunft für die Arbeiter mit Kantine, Wohnräumen und Büros eingerichtet. Die Überreste der Behausung durchquert ihr auf dieser Route. Zu den Tunnelfensternm 1, 3 und 4 führten Materialseilbahnen. Ebenso wurde das Baulager Riffelriss mit einer Seilbahn vom Umschlagplatz am Eibsee versorgt. Die Stollen wurden mit pneumatischen Bohrern von Hand vorgetrieben und der Abraum mit einem neuartigen System aus Schüttelrutschen abtransportiert. Die Arbeiten ruhten auch im Winter nicht und es ist aus heutiger Sicht ein Wunder dass keine Arbeiter durch Lawinen zu Schaden kamen.
Brand in der Kaverne
Am 5. Dezember 1929, anderthalb Jahre nach Baubeginn, brach in der Kantine im Tunnelfenster 4 ein Brand aus, der sich aufgrund des herrschenden Föhnsturmes schnell verbreitete. Die gesamten elektrischen und maschinellen Anlagen, die Unterkünfte der Arbeite und die Bergstation der Materialseilbahn wurden Opfer der Flammen. Zwei Arbeiter kamen bei Rettungsversuchen ums Leben. Durch eine elektrische Leitung vom Tunnelfenster 3 konnten die Arbeiten allerdings schon nach wenigen Tagen fortgeführt werden und nach 2 Wochen waren die Unterkünfte bereits wieder hergestellt.
Fertigstellung und Eröffnung
Nach dem Brand liefen die Arbeiten ohne besondere Schwierigkeiten ab, der Wettersteinkalk erwies sich als sehr günstiges Tunnelbaugestein. Weich genug um beim Bohren schnell voranzukommen aber gleichzeitig auch stabil genug, dass keine umfangreichen Stützarbeiten nötig wurden. Nachdem die ersten Streckenabschnitte zwischen Garmisch und Eibsee schon im Dezember 1929 in Betrieg gingen und im Januar 1930 der letzte Durchbruch zu Verbindung aller Tunnelabschnitte gelang, konnte die feierliche Eröffnung am 8. Juli 1930 planmäßig stattfinden. Die damalige Endstation war das Hotel Schneefernerhaus auf 2650m, das als modernes und luxuriöses Hotel ein Jahr später eröffnete. Von hier führten zwei kurze Seilbahnen auf den Zugspitzgipfel und hinunter auf das Platt.
Moderne Zeiten
In den 80er Jahren genügte die Lage des Schneefernerhauses oberhalb des Zugspitzplatts immer weniger den Anforderungen des Massentourismus. 1988 wurde daher der Rosi-Tunnel, benannt nach Tunnelpatin Rosi Mittermaier, zum Sonn-Alpin eröffnet. Das Skigebiet war jetzt ohne zusätzliche Seilbahn erreichbar. Der Hotelbetrieb im Schneefernerhaus wurde Anfang der 90er Jahre eingestellt. Heute dient das Haus als Atmosphärenforschungsstation.