Kirgisistan | Kirgistan Zwischen Seidenstraße und Himmelsgebirge

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Stand: 12.08.2020

Allgemeines

Kirgisistan liegt in der früheren Sowjetunion in Zentralasien und grenzt im Norden an Kasachstan, im Osten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist Kirgisistan seit 1991 unabhängig, doch viele Kirgisen sind in die Nachbarländer ausgewandert. So ist Kirgisistan mit nur etwa 6,2 Millionen Einwohnern auf knapp 200.000 qkm Landesfläche sehr dünn besiedelt. Bis Anfang der 90-er Jahre lebten auch noch viele Kirgistandeutsche im Land, die zumeist ebenfalls emigriert sind - in dem Fall nach Deutschland. Es gibt aber nach wie vor noch einige deutschsprachige Gemeinden in Kirgisistan. Der Nationalfeiertag der Kirgisen ist ihr Unabhängigkeitstag, der am 31. August gefeiert wird.

Die Kirgisen sind ein Reitervolk und glauben, dass der Name ihres Landes von "kirkkyz" (vierzig) abstammt und sie Nachfahren von 40 Stämmen sind. Viele Kirgisen leben auch heute noch - wie einst die Nomadenstämme - mit ihrem Vieh in den hochgelegenen Steppen und in sogenannten Jurten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts fingen die Kirgisen an feste Siedlungen zu bauen. Die Kirgisen sind trotz ihrer Armut unglaublich gastfreundlich. Selbst uneingeladene Gäste werden extrem freundlich behandelt, da die Kirgisen glauben, dass er von Gott geschickt wird. Es schadet nicht, Schokolade, Bonbons oder Kekse mit dabei zu haben und mit "Pazarlik" - übersetzt ein "Mitbringsel vom Markt" - zu überreichen.

Obwohl die Sowjetunion sehr säkular eingestellt war, ist Kirgisistan hauptsächlich muslimisch geprägt. Etwa zwei Drittel der kirgisischen Bevölkerung bekennt sich zum sunnitischen Islam. Die offiziellen Landessprachen sind Kirgisisch und Russisch. Mit Deutsch oder Englisch kann man sich nur bedingt verständigen. Die Hauptstadt Kirgistans ist Bischkek im Norden des Landes, eine ehemalige Karawanserei an der Seidenstraße. Mit knapp 1 Million Einwohnern ist sie heute das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des Landes.

Währung & Bezahlung

Die kirgisische Landeswährung ist der Som (KGS). Mit Euro kann nicht bezahlt werden.

In Bischkek und Osh ist inzwischen das Abheben von Bargeld in Landeswährung am Geldautomaten mit der Kreditkarte möglich. Ansonsten können Euro in den größeren Städten problemlos getauscht werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass möglichst neuere und einwandfreie Banknoten sowie größere Scheine (50 Euro) mitgebracht werden, da abgenutzte oder verknitterte Scheine oft nicht angenommen werden und kleine Banknoten (5, 10 und 20 Euro) oft einen schlechteren Wechselkurs haben. Bezahlung mit den gängigen Kreditkarten ist in größeren Hotels im Großen und Ganzen gewährleistet. Außerhalb der Städte ist meist nur Barzahlung möglich. Daher sollte auf Reisen nach Kirgisistan immer genügend Bargeld in der Tasche sein. Im Basislager und ABC sind auch US Dollar ein gern gesehenes Zahlungsmittel. 

Hier findest Du einen Währungsrechner.

Sicherheit

Generell ist Kirgisistan ein sicheres Reiseland. Die Kriminalität ist jedoch als ERHÖHT einzustufen und erfordert Aufmerksamkeit. Insbesondere in Großstädten und Touristenzentren ist Straßen- und Kleinkriminalität sowie Trickdiebstahl zu beobachten. Aufgrund der zunehmenden Verarmung hat die Kriminalität in den letzten Jahren innerhalb der Städte zugenommen. Auch "falsche" Polizisten sind teilweise involviert. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man sich nicht mehr allein auf der Straße aufhalten. Wertgegenstände sollten nicht offen sichtbar sein und Bargeld nur in geringen Mengen mitgeführt werden. Bei einem Überfall sollte kein Widerstand geleistet werden, da Täter häufig nicht vor Gewalt zurückschrecken.

In Kirgisistan kommt es regelmäßig zu Protesten, Demonstrationen und sozialen Unruhen, die mehrere Tage dauern können. Oft verlaufen diese sogar gewaltsam, vor allem in den Grenzregionen zu Usbekistan und Tadschikistan. Insgesamt ist die Lage zu diesen beiden Ländern weiterhin sehr angespannt. Generell besteht in Kirgisistan eine erhöhte Gefahr für terroristische Anschläge, vor allem im Süden des Landes, wo mehrere islamistische Gruppen aktiv sind. Reisende sollten generell vor allem beim Besuch neuralgischer Orte in den Städten (z. B. Regierungsgebäude, Botschaften, öffentliche Plätze, exponierte Sehenswürdigkeiten usw.) wachsam sein. Die kulturellen Besonderheiten und moralischen Wertvorstellungen gegenüber der islamisch geprägten Gesellschaft sollten von Reisenden eingehalten und respektiert werden.

Natur & Klima

Über 90 % der Landesfläche Kirgistans ist gebirgig und liegt über 1.500 m Höhe, wovon der größte Teil zum Tian Shan Gebirge zählt, der Rest zum Pamir Gebirge. Der höchste Gipfel Kirgistans ist der Dschengisch Tschokusu liegt im Tian Shan Gebirge und erreicht 7.439 m. Der unter Alpinisten wohl begehrteste Gipfel im Pamir ist der Pik Lenin mit 7.134 m Höhe.

Gigantische, schneebedeckte Berge, tiefe Täler, weite Steppen und wilde Flüsse dominieren die unberührte Berglandschaft. Mit tausenden Gletschern ist Kirgisistan eine der größten Gletscherzonen der Welt und wird nicht umsonst die "Schweiz Zentralasiens" genannt. Das "Himmelsgebirge" - so die Übersetzung des Tian Shan - gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, nicht wenige davon endemisch, stehen somit unter besonderem Schutz. Der äußerst seltene und vom Aussterben bedrohte Schneeleopard ist dabei nur eine der Spezies, die hier ihre Heimat haben. Im Nordwesten Kirgisistans liegt der Issyk-Kul, der zweitgrößte Bergsee der Erde. Die tiefste Stelle liegt in über 650 m Tiefe. Der See wird auch "Herz des Tian Shan" genannt und ist ein beliebtes Reiseziel, auch da er selbst im Winter nicht zufriert.

Der Tian Shan ist eine seismisch aktive Zone, in der Erdbeben unterschiedlichen Ausmaßes auftreten können. Zudem hat Kirgistan reiche Vorkommen an mineralischen Bodenschätzen sowie Gold und Uran. Ein großes Problem und ernstzunehmende Gefahr für eine Umweltkatastrophe sind dabei die vielen ungesicherten radioaktiven Abfalllager des Bergbaus aus sowjetischer Zeit.

Kirgisistan wird von einem kontinentalen Klima mit kalten Wintern und trockenen, heißen Sommern geprägt. Im Tian Shan und Pamir hat es im Durchschnitt 247 Sonnentage pro Jahr. Auf den Gipfeln liegt ganzjährig Schnee. Bergpässe über 3.500 m Höhe haben je nach Exposition ganzjährig Schnee, zumindest in den Nordseiten. In den Bergen kann es zu jeder Jahreszeit Frost geben, auch im Sommer. Ansonsten klettern die Temperaturen im Sommer auf ca. 2.500 m Höhe auf 16 - 24 Grad, die mit zunehmender Höhe selbstverständlich abnehmen, bis in den Gipfelbereichen auch im Sommer Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erreicht werden. Während der Sommerzeit ist es am Morgen vorwiegend klar, wobei es am Nachmittag zu Quellbewölkung und kurzen Schauern kommen kann.

Die beste Zeit, um im Tian Shan und Pamir auf ein Trekking zu gehen, ist zwischen Juli und Oktober. Dann sind die Temperaturen auch in den höheren Lagen sehr angenehm und das Wetter sehr stabil.

Für eine Skitourenreise in Kirgisistan eignen sich die Monate Januar bis April hervorragend. Dies ist die schneereichste Jahreszeit und je nach Höhenlage ist der Schnee durch das trockene, kontinentale Klima sehr leicht und bietet hervorragenden "Powder". Im Frühjahr verlagern sich die Skitouren in höhere Lagen des Tian Shan und bieten Frühjahrscharakter. Harscheisen und Steigeisen sind dann anzuraten. Die Temperaturen sind wie bei uns in den Alpen - tagsüber Erwärmung und kalte Nächte bis minus 10 Grad.

Die beste Zeit für Expeditionen auf die höchsten Gipfel des Pamir und Tian Shan ist von Ende Juni bis Mitte August. Während dieser Zeit sind die Niederschläge am geringsten und die Temperaturen in der Höhe für eine Besteigung brauchbar. Allgemein kann die Witterung in dieser Zeit mit der des Alpenraums verglichen werden. Aufgrund der exponierten Lage des Pik Lenins müssen vor Ort die Windverhältnisse genauer betrachtet werden. Hier können sich die Bedingungen ganzjährig sehr schnell ändern und es muss neben starkem Wind auch mit Kälte und Nässe, aber auch Neuschnee oder Nebel gerechnet werden. Vor Ort erhalten wir unseren täglichen Wetterbericht aus Innsbruck von der ZAMG.

Folgender Wetterdienst gibt Dir einen ganz guten Überblick über das aktuelle Bergwetter am Pik Lenin und kann Dir dabei helfen, Dich auf Deine Expedition ins Pamier Gebirge entsprechend vorzubereiten:

Gesundheit

Die medizinische Versorgung ist in Kirgisistan mangelhaft und eine schnelle Notfallversorgung kann nicht gewährleistet werden. Gute ärztliche Versorgung ist nur im Ausland verfügbar. Auch in der Hauptstadt Bischkek ist die notfallmedizinische Versorgung nur unzureichend.

Eine gute Trinkwasserversorgung ist nicht überall vorhanden. Daher sollten nur abgekochtes oder gefiltertes Wasser getrunken und abgekochte, ungeöffnete und geschälte Lebensmittel gegessen werden, um Durchfallerkrankungen vorzubeugen.

Impfungen

Bei der Einreise aus Gelbfieber-Infektionsgebieten besteht die Pflicht einer Gelbfieber-Impfung. Kirgisistan selbst ist kein Gelbfieber-Infektionsgebiet.

Ansonsten gibt es für die Einreise nach Kirgisistan keine Pflichtimpfungen!

Grundsätzlich empfehlen sich für weltweite Bergreisen eine Immunisierung gegen Polio, Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus. Für weiterführende Informationen zur Reisemedizin empfehlen wir das Centrum für Reisemedizin (CRM).

In den tieferen Lagen mit tropischem und subtropischem Klima und vor allem im Umfeld von stehenden oder langsam fließenden Gewässern, können Krankheiten durch Stechmücken übertragen werden. Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Insektenstichen und -bissen sollten in diesen Regionen beachtet werden. Vom Baden in stehenden Gewässern oder Flüssen mit geringer Fließgeschwindigkeit raten wir ab.

Kirgistan hat ein erhöhtes Tuberkulose Risiko. Der Kontakt zu Menschen mit starkem Husten unklarer Ursache sollte gemieden werden. Besonders in ländlichen Regionen gibt es zudem immer wieder Erkrankungen an Bruzellose, einer bakteriellen Infektionskrankheit, die durch erkrankte Tiere, wie z. B. Schafe, Ziegen und Rinder sowie durch den Genuss von nicht ausreichend gekochten Tierprodukten übertragen werden kann. Auf rohe Milchprodukte und halbgares Fleisch sollte daher unbedingt verzichtet werden. Ebenfalls kann durch erkrankte Tiere Milzbrand übertragen werden und es gibt ein erhöhtes Risiko für das Krim-Kongo-Fieber, welches durch Zeckenbisse oder den direkten Kontakt mit Blut oder Fleisch infizierter Tiere bzw. Körperflüssigkeiten infizierter Menschen übertragen werden kann.

Einreise & Zoll

Einschränkungen bei der Einreise sind generell als gering einzustufen. Im Zuge der Corona-Pandemie und damit verbundener Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus kann es jedoch kurzfristig zu Änderungen mit verstärkten Kontrollen, Quarantänemaßnahmen oder gar Einreisesperren kommen.

Unter bestimmten Umständen muss bei der Einreise nach Kirgisistan eine Zollerklärung abgegeben werden, die bis zur Ausreise aufbewahrt werden sollte. Wertvolle Gegenstände sollten bei der Einreise deklariert werden. Das Reisegepäck muss vollständig wieder ausgeführt werden.

Reisedokumente

Die Einreise ist für Staatsangehörige D | A | CH | I mit folgenden Dokumenten möglich.

  • Reisepass

(!) Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Rückreise noch 3 Monate gültig sein!
(!) Bei beschädigten Reisepässen (fehlende Seiten oder Risse) kann die Einreise verweigert werden!

Visum

Staatsangehörige D | A | CH | I können ohne Visum nach Kirgisistan einreisen.

Wir empfehlen Deutschen Staatsangehörigen bei Auslandsaufenthalten die Eintragung in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes vorzunehmen.

 

Staatsangehörige mit anderen Nationalitäten

Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Einreise- und Visabestimmungen stellen wir zur Verfügung, sobald uns Deine Nationalität bekannt ist.

Reise- und Sicherheitshinweise der Außenministerien

Tourenmöglichkeiten im Sommer

Die atemberaubende Natur mit ihren schroffen Felsen, vergletscherten Gipfeln, tiefen Tälern und wilden Gewässern im Südosten Kirgisistans begeistert jeden Naturliebhaber! Am besten erkunden kann man diese Region abseits der Touristenrouten auf einer geführten Wanderreise mit Zeltübernachtung auf dem Turkestan Trail. Gepäck und Ausrüstung werden dabei von Tragtieren transportiert und das Camp wird immer wieder an unglaublich schönen Plätzen errichtet. Eine Besichtigung der Hauptstadt Bischkek steht dabei ebenso auf dem Programm wie ein Bazarbesuch in Osh. Diese Reise garantiert umfassende Einblicke in das Land, das Leben und die Kultur Kirgisistans.

Expeditions Einsteiger finden hingegen am 7.134 m hohen Pik Lenin ihre Herausforderung. Die Besteigung des zweithöchsten Berges des Pamirgebirges wird mit dem begehrten Schneeleopard Orden ausgezeichnet. Unsere Begleitmannschaft unterstützt bis ins Lager II und ausreichend Tage am Berg erhöhen somit die Gipfelchancen.

Tourenmöglichkeiten im Winter

Auch im Winter steht Kirgisistan ganz weit oben in unserem Programm. Geführte Skitouren im wilden Kirgistan ziehen uns jedes Jahr ins Himmelsgebirge, das mächtige und beeindruckende Tian Shan. Die gewaltige Landschaft, abgeschiedene Regionen, die nur mit Allrad oder Skidoo erreicht werden können, die kirgisische Gastfreundschaft, traditionelle Jurtenübernachtungen und natürlich perfekte Skitourenbedingungen machen genau diese Reise zu etwas ganz Besonderem und Einzigartigem.

#deinabenteuerbeginnt Hier haben wir noch ein wenig Inspiration für dich.

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