Expeditions Krimi am Muztagh Ata mit open End
Unser Expeditionstagebuch 2025
Der Muztagh Ata (7.546 m) zählt zu den eindrucksvollsten Bergen des westlichen Kunlun-Gebirges und ist zugleich einer der zugänglichsten Siebentausender der Welt. Wobei der Begriff "zugänglich" relativ sein kann. Denn der Muztagh Ata liegt auch in der autonomen Uigurischen Region Xinjiang im äußersten Westen Chinas – nur unweit von der Grenze zu Tadschikistan, Kirgisistan und Pakistan entfernt. Die Region um den Muztagh Ata liegt somit unmittelbar an einem geopolitisch sensiblen Knotenpunkt, an dem mehrere Staatsgrenzen zusammenlaufen. In unmittelbarer Umgebung befindet sich das sogenannte Pamir-Plateau, das strategisch und militärisch von großer Bedeutung ist.
Militärischer Sperrbezirk
Ein erheblicher Teil der Region rund um den Muztagh Ata gilt deshalb als militärisch sensitives Sperrgebiet. Daher sind Teile des Gebiets mit Kontrollpunkten versehen, zu denen der Zugang ohne spezielle Genehmigungen nicht möglich ist. Auch in zivil genutzten Bereichen kann es jederzeit zu Einschränkungen durch Sicherheitskräfte kommen, insbesondere bei Expeditionen oder ausländischen Reisegruppen.
Permitpflicht für Reisende und Expeditionen
Für Reisen in die Region des Muztagh Ata – insbesondere für Bergbesteigungen – ist eine offizielle Genehmigung (Permit) erforderlich. Diese muss vor der Einreise beantragt werden und wird von den chinesischen Behörden nur in Kombination mit einer registrierten Agentur genehmigt. Dazu gehört üblicherweise:
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Eine Grenzgebietserlaubnis (Border Area Permit),
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ein Besteigungspermit, das von der China Mountaineering Association (CMA) ausgestellt wird,
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sowie häufig ein Militärpermit.
Die Ausstellung dieser Permits kann mehrere Wochen dauern und ist an bestimmte Reisezeiten sowie genehmigte Routen geknüpft. Ohne die entsprechenden Papiere droht die Verweigerung des Zugangs zum Basislager oder sogar die Abschiebung.
Expeditionstagebuch
Permitbeantragung: Früher Start, späte Hoffnung
Bereits Anfang April haben wir die notwendigen Permits beantragt. Je näher unser Abflugtermin 06.06.25 rückte, desto größer wurde die Nervosität: Kein Besteigungspermit in Sicht. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass Genehmigungen auf sich warten lassen – viele Berichte vergangener Jahre erzählen ähnliches. Doch dass wir einen Tag vor Abreise immer noch mit leeren Händen dasaßen, stellte uns vor eine echte Zerreißprobe. Rückfragen bei Mitbewerbern ergaben, keine internationale Expedition hat bisher ein Besteigungspermit.
05.06.25 Klartext in der Videokonferenz
Die Flüge waren längst gebucht – nicht stornierbar – und unsere Teilnehmer: top vorbereitet, motiviert und voller Vorfreude. Also hieß es: Transparenz. In einer kurzfristig einberufenen Videokonferenz informierten wir alle Expeditionsteilnehmer offen über die Lage und legten zwei Optionen auf den Tisch:
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Volle Rückerstattung des Reisepreises – falls jemand zurücktreten wollte.
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Plan B – Abflug nach China in der Hoffnung, das Permit in den verbleibenden Tagen vor Ort doch noch zu erhalten. Sollte es nicht klappen, würde Alpine Welten den Reisepreis in jedem Fall vollständig erstatten.
Die Entscheidung der Gruppe war klar, geschlossen und entschlossen:
„Wir probieren es – wir fliegen!“
06.- 07.06.25 Von München nach Kashgar – mit Hoffnung im Gepäck
So ging es los: Abflug nach Peking, anschließend Weiterreise nach Kashgar – dem Tor zum Pamir. Dort erwartete uns unser chinesischer Partner bereits, leider weiterhin ohne das ersehnte Permit in der Hand. Also erst mal ins Hotel.
08.06.25 Stadtbesichtigung
An einem Sonntag passiert auch im Reich der Mitte nichts. Unsere Gruppe hat heute Kashgar besichtigt. In Absprache mit unserem lokalen Partner fassten wir den Entschluss, nochmals direkt und persönlich vorzusprechen.